BERLIN. Deutschland soll zum Vorreiter bei der Einführung digitaler Innovationen in das Gesundheitssystem werden. Diese Absicht haben CDU, CSU und SPD – vorbehaltlich der Zustimmung des CDU-Bundesparteitages am 26. Februar sowie der SPD-Mitglieder bis zum 2. März – im Koalitionsvertrag vereinbart. Zugleich erkennen die Parteien an, dass „die Digitalisierung des Gesundheitswesens eine der größten Herausforderungen des Gesundheitswesens in den nächsten Jahren“ sei.

 

Um die Chancen von „Gesundheit 4.0“ nutzen zu können, will die Große Koalition zum einen höchste Standards beim Datenschutz sowie der Datensicherheit sicherstellen, auf der anderen Seite sei eine „verlässliche und vertrauenswürdige Telematikinfrastruktur“ notwendig. Letztere soll – auch unter Einbeziehung der Pflege – ausgebaut werden. „Wir werden das bestehende E-Health-Gesetz im Zuge technologischer Innovationen im Dialog mit allen Akteuren weiterentwickeln und einen konkreten Aktionsplan bis 2020 mit Maßnahmen und Meilensteinen aufstellen“. Als erste Maßnahmen sollen die digitale Speicherung des Impfpasses, des Mutterpasses und des Untersuchungsheftes sowie die digitale Verwaltung des Zahnbonusheftes ermöglicht werden. Außerdem sollen „die Möglichkeiten der digitalen Rezeptvergabe auch ohne Arztbesuch“ geschaffen werden.

 

Analoger soll es hingegen beim Rx-Versand werden: Den Onlinehandel will die Koalition zum Wohle der Vor-Ort-Apotheken verbieten. Bis zum Ende der Legislaturperiode wollen CDU, CSU und SPD zudem die elektronische Patientenakte für alle Versicherten einführen. Um digitale Lösungen im Gesundheitsbereich zu fördern, sollen neue Zulassungswege für digitale Anwendungen geschaffen und einschränkende Regelungen zur Fernbehandlung überprüft werden. „Wir werden eine Roadmap zur Entwicklung und Umsetzung innovativer E-Health-Lösungen erarbeiten“, so die Koalitionäre.

 

„Die Notwendigkeit der Digitalisierung des Gesundheitsbereichs ist im Koalitionsvertrag beschrieben. Jetzt kommt es auf eine zügige Umsetzung an. Die Dynamik in Europa und der Welt ist deutlich höher als in Deutschland. Mutige Entscheidungen zum Wohle der Versorgung und Wertschöpfung sind gefragt. Es wird Zeit, die Chancen zu nutzen“, so Metropolregions-Geschäftsführer Kai Florysiak. Mit ihrer starken Forschung, innovativen Unternehmen und einer leistungsfähigen Versorgung biete sich die Metropolregion als Pilotregion an.

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